Die Wetterprognosen wiesen auf eine Nordföhn-Lage hin, d.h. im Norden eher schlechtes und trübes Wetter, auf der Alpensüdseite eher schön, aber evt. windig. Deshalb wurde entschieden, das Schanfigg auf das nächste Jahr zu verschieben. Dafür wollten wir San Bernardino einen Besuch abstatten.
Da die Einsiedler einen etwas weiten Anreiseweg hatten, entschieden sie sich, mit dem Auto anzureisen. Sie luden ausserdem auf dem Weg gleich auch noch Arno aus Uznach auf. Somit trafen wir uns um halbzehn in San Bernardino beim Hotel Bellevue. Bald schon ging es los, zuerst mit den Skis auf den Schultern bis zur Capanna Genziana. Ab dort ging es zuerst mit den Skis an den Füssen ein Stück der Passstrasse entlang bis zur Ponte Nev, und von dort Richtung Westen. Via Alp Vigon stiegen wir bis zum P. 2587 und dann weiter der Ostschulter des Piz de Mucia entlang hoch bis zum Skidepot auf ca. 2850m. Ohne Skis stiegen wir dann auf den Gipfel. Da wir etwas spät dran waren, hatten wir den Gipfel für uns und freuten uns an der Aussicht und am zwar etwas trüben, aber windstillen Wetter.
Die vermeintlichen Pulverschneehänge hatten leider etwas mehr versprochen als sie hergaben. Deshalb waren wir von der Schneequalität bei der Abfahrt etwas enttäuscht. Im unteren Teil querten wir nach Süden und kamen ins Skigebiet von San Bernardino. Mit wenigen Schritten waren wir dann zurück beim Hotel.
Der Aufenthalt im Hotel Bellevue war äusserst angenehm: Ein überaus freundliches Gastgeber-Paar, eine nette Bedienung und sehr gutes Essen. Auch sonst gab es nichts einzuwenden, wir fühlten uns sehr wohl.
Nach dem Morgenessen packten wir wieder unsere Skis und brachten sie im Dorf bei der Post in Ausgangsposition. Heute sah das Wetter anfangs noch trüber aus als gestern.
Via Pian Lumbrif stiegen wir dann zuerst hoch bis zur Hütte Cassina da Vignun. Bisher war es sehr windig gewesen, und wir suchten Zuflucht in der Hütte vor dem Wind. (Anstatt über Pian Lumbrif könnte man auch via Brücke bei P. 2030 aufsteigen. Das wäre noch etwas kürzer.) Danach stiegen wir via P. 2382 und Foppa del Piz zum Sattel, wo der Sommerweg einen Knick nach Süden macht. Noch etwa eine Viertelstunde lang ging es dann bis zum Skidepot. Da der Wind hier oben deutlich weniger stark war als befürchtet, konnten wir problemlos zu Fuss zum Gipfel hochsteigen (Südgipfel, P. 2718).
Die Abfahrt war dann deutlich besser als befürchtet. Im Gegensatz zu gestern fanden wir verschiedenste Hänge, in welche sich ein paar ganz nette Spuren ziehen liessen. Im unteren Teil der Abfahrt fanden wir sogar noch ein paar Sulzschneehänge.
Der Wetterbericht war für heute nicht ganz so schön angesagt gewesen. Aber insgesamt hatte es uns heute fast noch etwas besser gefallen als gestern. Jedenfalls so gut, dass wir im Restaurant noch ein Postauto übersprangen und erst nach einer gemütliche EWF-Kurt-Runde wieder heimfuhren, die einen mit dem grösseren, die anderen mit dem kleineren Auto.Der Tourenleiter:
Christian Meier, Trin