Wanderung Lauterbrunnen, Tal der 72 Wasserfälle
Tourenleiter
Rolf Vogt, Erde
Datum
Dienstag, 11. Juni 2024
Einteilung
Wanderung T1
Teilnehmende
5
Wetter
Trüb, tiefe Wolkenschicht, sehr kühl
Wanderroute
Stechelberg, Hotel – Sefinenfall – Trümmelbachfälle – Staubachfall - Lauterbrunnen
Wanderkarte
Statistik
3h 14‘, +314m / -430m (gem. SchweizMobil)
Fotos
Jürg Frischknecht, Schachen
Kurt Rüegg, Winterthur
Rolf Vogt, Erde

Tiefhängende Wolken riegelten das enge Tal oberhalb der Wasserfälle ab, doch die Regenschirme konnten im Rucksack bleiben. Bei diesen Wetterverhältnissen und der Vorsaison überraschte uns die Masse der Touristen im Zug ab Interlaken Ost.

Ab Lauterbrunnen fuhren wir weiter mit dem Postauto bis zur Endstation Stechelberg Hotel und marschierten dort ohne Startkaffee los. Beim Kraftwerk überquerten wir die Sefinen-Lütschine über einen steil gewölbten Steg. Es folgte ein längerer Abschnitt durch blühende Matten. Beim Mürrenbach interessierte nicht nur der Wasserfall sondern auch der Bau der direkten Pendelbahn Stechelberg-Mürren als Bestandteil der Schilthornbahn 20XX, einer Neukonzeption der Erschliessung des Piz Gloria.

Der nächste Wegabschnitt war in Arbeit und wird mit einem feinen, platt gewalzten Mergelbelag versehen, so dass wir am Rande gehen mussten um nicht unsere Fussspuren zu hinterlassen. Beim Zeltplatz wechselten wir auf die andere Seite der Lütschine und sahen bald die Spalte, in der die zehn Stufen der Trümmelbachfälle verborgen sind. Da es im Garten des Selbstbedienungsrestaurants genügend Platz hatte, genossen wir unser Picknick unter den Bäumen. Für den Kaffee war dann Geduld gefragt, da eine einzige Person für Ausgabe und Kasse zuständig war!

An der Kasse zum Wasserfall war die Kolonne nur kurz. Der Trümmelbach entwässert das Gletschergebiet auf der Nordseite von Eiger, Mönch und Jungfrau. Im Winter ein gefrorenes Rinnsal, kann er im Sommer bis zu 20’000 Liter pro Sekunde führen, bei unserem Besuch ca 14'000 Liter. Von der Schlucht sind 600m begehbar, Höhendifferenz der 10 Fälle 140m. Die Anlage wurde immer wieder erweitert:

- 1877-1886 unterste Fälle durch Treppen und Brücken erschlossen
- 1913 Standseilbahn zu den obersten Fällen, heute 3. Version in Betrieb
- 1986 oberste Tunneltreppe mit Galerie und Ausguck-Stollen
- 1990 Verbindung der beiden Abschnitte

Weitere Infos: Trümmelbachfälle (truemmelbachfaelle.ch).

Auf dem Weg zum Staubbachfall folgten wir so weit wie möglich der Lütschine um dem Touristenstrom auf der Asphaltstrasse zu entkommen. Wir erklommen die steile, vom Wasserstaub sehr glitschig gemachte Galerie, die hinter den Wasserfall führt, doch der Wind verwehte den Fall nach Süden und verhinderte den Blick durch das stiebende Wasser. Wegen des grossen Andrangs brauchte es viel Geduld.

Via Kirche erreichten wir wieder die Lütschine mit dem berühmten Ausblick auf den Staubbachfall hinter der Kirche und erreichten auf kleinen Pfaden das Quartier Stocki mit dem Ausblick auf Lauterbrunnen. Beim Bahnhof fanden wir dann die Zapfstelle für den gemütlichen Schlusstrunk. Trotz grossem Andrang konnten wir im Zug nach Interlaken zusammen sitzen. Dort trennten sich dann unsere Wege.

Der Tourenleiter:
Rolf Vogt, Erde

in den Trümmelbachfällen
der verwehte Staubbachfall
Kirche Lauterbrunnen mit Staubbachfall