Dieses Mal war es der für die Region Brig angekündigte Föhnsturm, der mich bewog die Wanderung zu verlegen und die angenehmen Wanderbedingungen gaben der Auswahl Recht. Nachdem alle den Weg aus dem Umbaugewirr des Bahnhofs gefunden hatten genossen wir gegenüber im Hotel Dogan’s den Startkaffee.
Zu Beginn machten wir einen Abstecher ins Städtchen um die Zeugen des „Venedigs des Oberaargaus“ anzusehen. Bei Hochwasser der Langeten wurde die Notschleuse beim heutigen Kunsthaus geöffnet und die Wassermassen in die Strassen geleitet, die seit 1900 mit Hochtrottoirs versehen sind. Dank dem Entlastungsstollen von Madiswil bis zur Aare ist das seit 1991 Geschichte. Aufgefallen sind uns auch die zahlreichen stattlichen Gebäude und dass die Langeten unter mehreren Häusern durchfliesst.
Ausserhalb des Ortes ist der Wanderweg auf der Wasserleitung angelegt, die wohl das Wasser zum Kanalsystem der Wässermatten führt. Diese gehören mit andern historischen Bewässerungssystemen Europas (Suonen usw.) zum Weltkulturerbe der UNESCO. Bei Kaltenherberg überquerten wir die Stammlinie und die Schnellbahnlinie Olten-Bern und dem Naturschutzgebiet Mumenthaler Weiher entlang erreichten wir den bewaldeten Hügelzug, der uns von der Aare trennte.
Das Stauwehr Wynau dient zwei Kraftwerken: auf der Südseite Wynau 1, auf der Nordseite Schwarzhäusern oder Wynau 2 (mit einem Bootstransportwagen). Die ganze Anlange steht auf Berner Kantonsgebiet, doch die Grenze zu Solothurn verläuft knapp unterhalb bis zur Flussmitte. Bei Wolfwil stiegen wir ins Dorf auf, wo uns im Restaurant zur alten Post das Mittagessen erwartete.
Kaum hatten wir das Dorf verlassen, überraschten uns zwei friedlich weidende Kamele und im anschliessenden Wald kamen wir zuerst an mehreren Spielplätzen des Elfen- und Wichtelwegs vorbei und später an einer ehemaligen, grossen Kiesgrube, die wieder aufgefüllt wird. Vor Härkingen hatten wir noch einen kurzen Ausblick Richtung Voralpen. Im Dorf merkte man nichts von der nahen Autobahn. Im Restaurant Lamm konnten wir unseren Durst löschen, bevor wir ab der gleichnamigen Haltestelle mit dem Bus direkt nach Olten fuhren.
Der Tourenleiter:
Rolf Vogt, Erde