Da wir heute mehr zu beobachten als zu wandern hatten, reichte uns ein Start um 10.00. Noch so musste die Tourenleiterin einige Umwege durch die schöne Torf-Rietlandschaft einbauen, damit die Gruppe nicht zu früh bei der Schollenmühle eintraf, denn dort war die Mittagsrast geplant. Da wir einen absoluten Traumtag erwischt hatten – der beste Tag im ganzen Monat Mai? – war dies ein pures Vergnügen.
Wir kamen nach einer guten Stunde bei der Schollenmühle an und machten einen ausgiebigen Halt. Dieser war nicht nur zum Essen und Trinken gedacht, sondern mindestens so sehr zum Schauen und Entdecken. Sei es, dass man mit dem Feldstecher gelbe Vögel oder von Auge grüne Frösche erspähte, oder dass man sich auf die Spuren der Torfstecherei im Rheintal begab, die im offenen Museum an Schautafeln sehr schön gezeigt wird. Unterirdisch konnte man die Schichten in der Erde anschauen, und in den Scheunen stehen die Arbeitsgeräte, als ob gestern die Arbeit niedergelegt worden wäre. Dies geschah tatsächlich erst 1998. Erstaunlich, welch herrliche Naturlandschaft sich seither unter Schutz und Pflege der Stiftung „pro Riet“ entwickelt hat.
Nachdem wir auch die brütenden Störche fotografiert und zwei flüchtende Felshasen erspäht hatten, machten wir uns auf die „Nachmittagsrunde“. Diese führte uns, an vielen erklärenden Schautafeln vorbei, durch das wunderschöne Riet, in dem es eine Blumenpracht zum Bestaunen gab. Auch Biberspuren gab es in Hülle und Fülle.
Wortwörtlicher Höhepunkt war der Aussichtsturm. Also doch ca 10m Steigung auf der ganzen Tour! Vom Turm aus war die ganze Ebene zu überschauen und zeigte uns die erstaunliche Grösse dieses Natuschutzgebietes. So viel ungestörte Natur in nächster Nähe!
Der Rückmarsch zum Bahnhof ging danach zügig, und unter einem ausladenden Nussbaum konnten wir dann noch den spendierten Abschiedstrunk geniessen und die Eindrücke nachwirken lassen.
Die Tourenleiterin:
Margrit Zürcher, Gais