Bergtour Schilt - Schwarzstöckli
Tourenleiter
Werner Bondt, Scherzingen
Datum
Montag, 17. Juli 2023
Einteilung
Bergtour T3
Teilnehmende
4
Wetter
Berge am Morgen oft in Wolken, ab Mittag zunehmend sonniger. Oben angenehm frisch, unten im Tal Hitze
Route
Fronalp Unter Stafel (1389m) – Mittler Stafel – Charen – Schilt (2299m) – Tristli – Rotärdpass (2214m) – Wiss-Chamm – Schwarzstöckli (2384m) – Heustock – Heustocksee – Chrummboden – Äugsten – Bärenboden (1446m)
Statistik
5h15 Marschzeit, 13,2km, +1250m / -1196m
Fotos
Peter Högger, Andy Leonhardt und Werner Bondt

Der Wetterbericht sagte einen weiteren Hitzetag im Flachland voraus. Perfekt für unsere Tour, weil wir nicht im Tal starteten und am Nachmittag auch nicht ins Tal absteigen mussten.

Der kleine Taxibus wartete schon im Bahnhof Näfels-Mollis. Der Chauffeur brachte uns in kurzer, kurvenreicher Fahrt hinauf zum Naturfreundehaus Fronalp. Oder doch nicht ganz, denn ein Baggertransport versperrte die schmale Bergstrasse, sodass wir schon etwas weiter unten ausstiegen und loswanderten.

Zum Aufwärmen war uns die Alpstrasse zur Mittler Stafel gerade recht. Dort begann auch der steile Bergpfad über Alpweiden hinauf zum Charen. Auf knapp 2000m Höhe gönnten wir uns eine erste Pause, in dichten Wolken. Es war sehr schwül und alle schwitzten gehörig.

Erst wenige Minuten vor dem Schilt kamen wir an die Sonne und die Sicht wurde besser.

Es war gerade Mittag, als wir den Schilt erreichten und uns die Verpflegung schmecken liessen. Aber immer wieder wurden wir von Wolken eingehüllt. Trotz Wolken wollten wir den benachbarten Tristli noch besteigen, weil von dort das ganze Glarner Haupttal, fast 1800m tiefer unten überschaut werden kann. Was hatten wir doch ein Glück! Kaum auf dem Gipfel angekommen rissen die Wolken auf. Wir durften diese maximale Aussicht ins Tal und hinüber vom Glärnisch bis zum Tödi geniessen.

Dann wanderten wir weiter. Ab hier war es eine herrliche Höhenwanderung. Wenige Höhenmeter hinab zum Rotärdpass, dann hinauf zum Wiss-Chamm, wo uns das hellrote Verrucanogestein ganz exotisch vorkam. Die Wolken stauten sich ständig an diesem Grat. Die Pause auf dem Schwarzstöckli, mit 2384m dem höchsten Gipfel dieser Tour, verbrachten wir völlig im Nebel.

Kaum abgestiegen zum darunter liegenden Sattel waren wir dann plötzlich wolkenfrei, jetzt aber endlich für den ganzen Nachmittag. Es gibt im EWF einen bestens bekannten Bergwanderer, der gerade zu verrückt ist nach baden in Bergseen. Seinen Wunsch konnten wir nicht ausschlagen und wichen von der geplanten Route über die Heustockfurggel ab, um das möglich zu machen. Über einen kurzen „blau-weissen“ Aufstieg auf den Heustock, anschliessend vom Grat den Steilhang hinunter, erreichten wir ein namenloses Seeli auf 2207m. Die Teilnehmer tauften es auf den Namen des Tourenleiters. Es ging auch nicht lange und alle genossen das erfrischende Bad im „Bondtseeli“.

Eine Weile später setzten wir unsere Wanderung fort. Erreichten schon bald wieder den markierten Bergweg und stiegen steil hinab zur Äugstenalp. Nach 16 Uhr erreichten wir die Äugstenhütte. Das Bier (oder auch mehrere) war verdient. Es blieb genügend Zeit, für einen Vesper. Die Zigerhöreli mundeten sehr. Der Hüttenwart informierte uns auf Nachfrage, dass unser Badeseeli schon einen Namen hatte: Heustockseeli.

Punkt 17.45 Uhr setzte sich die 6er-Gondel im Bärenboden in Bewegung und brachte uns 1000m hinab nach Ennenda, zurück in die Hitze. Zufrieden über diesen schönen Tag fuhren wir ab Glarus mit dem Zug wieder nach Hause.

Der Tourenleiter:
Werner Bondt, Scherzingen

Badeplausch im Heustocksee
Gipfelbild vom Schilt - im Hintergrund Glärnisch
Schwarzstöckli im Nebel