Da im eigentlichen Bereich der Riviera Vaudoise (Vevey/Monteux) Wanderwege wegen grösseren Bauarbeiten gesperrt sind, plante ich eine abwechslungsreiche Wanderung im Grossraum Lausanne mit eindrücklichen Bauten, naturbelassenen Abschnitten, einem schönen Aussichtspunkt und der Uferpromenade in Ouchy.
Vom Treffpunkt in Renens fuhren wir mit der Metro M1 bis nach Ecublens VD, EPFL, dem Eingang zum Campus der ETH Lausanne (EPFL), von wo wir das Rolex Lernzentrum ansteuerten. Dieses von einer japanischen Architektenfirma geplante Gebäude fällt von aussen durch seine grosse Fläche (20‘000m²), seine gewellte Architektur und die sich ebenerdig unter dem Gebäude befindlichen, frei zugänglichen Begegnungsflächen auf. Es beinhaltet das Forschungszentrum für futuristische Lerntechnologien (860 Arbeitsplätze für Studenten), eine Bibliothek (500‘000 gedruckte Bücher, Multimedia-Bibliotheken, Zugriff auf 10‘000 Online-Zeitungen, usw.), Restaurants, usw.
Vortex war unser nächstes Ziel: Kreisrundes Gebäude (Innendurchmesser 105m), gebaut als Unterkunft für 1874 Athleten der olympischen Winter-Jugendspiele 2020, heute sind die 941 Zimmer von Studenten der Uni und der ETH bewohnt. Die 8 Stockwerke sind spiralförmig angeordnet mit der inneren Rampe von 2,8km Länge.
Dann folgten wir kurz dem Bach Mèbre, der zusammen mit der Sorge die Chamberonne bildet bis zur Mündung in den Genfersee. Nach einem Kilometer Uferpromenade bogen wir in den Park Bourget ab Richtung Schloss Vidy und dem daneben liegenden neuen Hauptsitz des Internationalen Olympischen Komitees, der sich dank cleverer Architektur trotz seiner Grösse recht gut in die natürliche Umgebung einfügt.
Durch die Unterführung unter dem Ende des Autobahnzubringers Lausanne Süd erreichten wir das Vallée de la Jeunesse (Jugendtal), das 1964 als Zugang vom provisorischen Bahnhof Prilly-Malley zur Expo diente. Heute findet man grosszügige Parkanlagen und Jugendeinrichtungen. Nach einem kurzen Aufstieg zum Friedhof Montoie erreichten wir bald das Restaurant Il Gambero, wo wir gut, kostengünstig, rasch und zuvorkommend verpflegt wurden.
Mit der Einlaufstrecke bis zum Place de Milan konnten wir uns auf den Aufstieg zum Crêt de Montriond vorbereiten, wo wir die gepflegten Anlagen und die herrliche Aussicht auf den Genfersee genossen. Beim Abstieg streiften wir den botanischen Garten und auf dem Weg Richtung Ouchy Gebäude der EPFL aus der Zeit der Vorgängerin, der École Polytechnique de l’Université de Lausanne (EPUL). In Ouchy verabschiedete sich Brida, um den Aufstieg zum Bahnhof Lausanne mit der M2 zu bewältigen. Wir folgten den grosszügigen Quaianlagen Richtung Osten unterhalb des Olympischen Museums und durchquerten den Park Denantou bis zum goldig glänzenden Thay Pavillon.
Dann folgten die 70 Höhenmeter Aufstieg Richtung Bahnhof Lausanne, zum Teil entlang des Baches Vuachère. Da wir Vorsprung auf die Marschtabelle hatten, entschlossen sich einige die Heimreise eine Stunde früher anzutreten, während sich der harte Kern den Schlusstrunk nicht entgehen liessen. Als Winterwanderung geplant haben wir die frühlingshafte Temperatur in vollen Zügen genossen.
Der Berichterstatter:
Rolf Vogt, Erde